Die meisten Fragestellungen betreffen eine Entzündung bzw. einen Infekt im Skelettsystem, also die Frage nach einer sog. Osteitis bzw. Osteomyelitis. Aber auch nach einem Gelenkinfekt, der septischen Arthritis richtet sich die Frage. Abzuklären sind zudem auch aseptische Gelenkentzündungen bezogen auf das Verteilungsmuster. Hier kann eine Unterscheidung zwischen einer primär generativen und einer rheumatischen Ursache erfolgen sowie die Klärung einer Behandlungsmöglichkeit mit einer Radiosynovioorthese. Bei Gelenksimplantaten (TEP) kann eine infizierte Prothese bzw. eine entzündliche Lockerung erkannt werden. Ebenfalls kann eine sog. Fokussuche, also die Suche nach einem bislang unbekannten Infektionsherd bei erhöhten Entzündungsparametern im Blut, durchgeführt werden.
Grundlegend steht bei Fragestellungen, die die Knochen und Gelenke betreffen, zunächst die 3-Phasen-Skelettszintigraphie für Aufnahmen in der Durchblutungsphase (Perfusionsphase), in der Frühphase (Blutpoolphase) und in der Spätphase (Mineralisationsphase) zur Verfügung. Aber auch eine Untersuchung mit radioaktiv markierten Antikörpern gegen weiße Blutkörperchen (Leukozyten oder Granulozyten) kann in vielen Fällen zusätzlich sinnvoll sein. Bei einem unklaren Entzündungsherd ohne Knochen- oder Gelenkbeschwerden kann diese Untersuchung natürlich direkt durchgeführt werden.