Die Nebenschilddrüsendiagnostik

Die Nebenschilddrüsendiagnostik

Durch die Nebenschilddrüsen wird das Parathormon gebildet. Dieses spielt eine zentrale Rolle im Kalzium-Haushalt. Eine Überproduktion des Parathormons ohne parallelen Vitamin-D-Mangel (pHP – primärer Hyperparathyreoidismus) führt zu einem hohen Serumkalzium. Dies bewirkt Komplikationen wie beispielsweise eine traurige Stimmlage, eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magengeschwüre oder auch Nierensteine. Wird das Nebenschilddrüsenadenom entfernt, ist schnelle eine Beschwerdefreiheit zu erreichen, sofern noch keine Komplikationen eingetreten sind.

Normalerweise sind vier Nebenschilddrüsen jeweils am unteren und am oberen Hinterrand der beiden Schilddrüsenlappen zu lokalisieren. In sehr seltenen Fällen sind die Nebenschilddrüsen ektop gelagert, also beispielsweise im Brustkorb. Aufgrund des gleichen Schallmusters wie das der Schilddrüse sind gesunde Nebenschilddrüsen sonografisch nicht abzugrenzen. Daher ist es unter Umständen möglich, dass bereits per Ultraschall ein Nebenschilddrüsenadenom erkannt werden kann. In vielen Fällen gelingt die genaue Lokalisation aber erst mit einer Szintigraphie. Hierfür wird ein Tc-99m-markiertes MIBI injiziert, welches sich anschließend in den Nebenschilddrüsenadenomen anreichert. Mit der gleichen Methode können gleichzeitig auch ektop gelegene Adenome lokalisiert werden.

Der Lymphabstrom

Der Lymphabstrom

Das Lymphsystem transportiert, wie der Blutkreislauf das Blut, eiweißreiche und zellreiche Flüssigkeit, diese wird dann in den Lymphknoten gefiltert und gelangt dann über die obere Hohlvene in den Blutkreislauf. Bei Störungen des Lymphabflusses kann es durch den Rückstau zu Schwellungen z.B. der Beine oder Arme (Lymphödem) oder zu einer verminderten Anreicherung in den zugehörigen lokalen Lymphknotenstationen kommen.
Mit einer speziell entwickelten Untersuchungsmethode und Software kann hierbei insbesondere der Lymphabfluss bei einem Lipödem untersucht werden und damit eine genauere Differenzierung des Krankheitsbildes bzw. der richtigen Therapie erfolgen (Lipödem, Lipo-Lymphödem, Lymphödem). Hierfür erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit örtlichen Lymphologen/ Dermatologen.

Die Entzündungssuche

Die Entzündungssuche

Die meisten Fragestellungen betreffen eine Entzündung bzw. einen Infekt im Skelettsystem, also die Frage nach einer sog. Osteitis bzw. Osteomyelitis. Aber auch nach einem Gelenkinfekt, der septischen Arthritis richtet sich die Frage. Abzuklären sind zudem auch aseptische Gelenkentzündungen bezogen auf das Verteilungsmuster. Hier kann eine Unterscheidung zwischen einer primär generativen und einer rheumatischen Ursache erfolgen sowie die Klärung einer Behandlungsmöglichkeit mit einer Radiosynovioorthese. Bei Gelenksimplantaten (TEP) kann eine infizierte Prothese bzw. eine entzündliche Lockerung erkannt werden. Ebenfalls kann eine sog. Fokussuche, also die Suche nach einem bislang unbekannten Infektionsherd bei erhöhten Entzündungsparametern im Blut, durchgeführt werden.
Grundlegend steht bei Fragestellungen, die die Knochen und Gelenke betreffen, zunächst die 3-Phasen-Skelettszintigraphie für Aufnahmen in der Durchblutungsphase (Perfusionsphase), in der Frühphase (Blutpoolphase) und in der Spätphase (Mineralisationsphase) zur Verfügung. Aber auch eine Untersuchung mit radioaktiv markierten Antikörpern gegen weiße Blutkörperchen (Leukozyten oder Granulozyten) kann in vielen Fällen zusätzlich sinnvoll sein. Bei einem unklaren Entzündungsherd ohne Knochen- oder Gelenkbeschwerden kann diese Untersuchung natürlich direkt durchgeführt werden.

Das Skelett

Das Skelett

Bei einer Skelettszintigraphie erfolgt eine Verabreichung von schwach radioaktiv markierten Phosphatkomplexen. Diese zirkulieren zu Beginn im Blut und bauen sich nach etwa zwei bis drei Stunden in den Knochen ein. Ist dies erfolgt, kann der Knochenstoffwechsel abgebildet werden. Direkt nach der Verabreichung dieser Substanz erfolgt auch bereits eine Untersuchung der Durchblutung und des Weichteilgewebes erfolgen. Je nach Fragestellung kann auf die Durchblutungsstudie auch verzichtet werden. Die Ergebnisse werden dann bei der Beurteilung des Knochenumbaus mit den Spätaufnahmen verglichen.
Für die Durchführung einer Skelettszintigraphie können verschiedenste Gründe und Fragestellungen vorliegen: Bei einer Krebserkrankung können Knochenmetastasen nachgewiesen werden. Ebenso können sog. Primäre Knochentumoren, also sowohl gut- wie auch bösartige knocheneigene Tumore, erkannt werden.
Aber auch primär entzündliche oder primär degenerative Gelenkerkrankungen können unterschieden werden. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf rheumatischen Erkrankungen mit Skelettbeteiligung beziehungsweise aktivierten Arthrosen.
Die Untersuchung kann zudem auch für die Abklärung von Knochenschmerzen genutzt werden, welche unklar erscheinen. Solche Schmerzen können von Knocheninfarkten, unerkannten Brüchen, einer Osteomyelitis, Prothesenlockerungen herrühren.

Das Herz

Das Herz

Mit einer Myokardszintigraphie kann ein risikoarmer Nachweis von eventuell vorhandenen Durchblutungsstörungen am Herzen erfolgen. Hierbei geht es vor allem um belastungsabhängige Durchblutungsstörungen und die Erkennung der koronaren Herzkrankheit. Auch bei bereits durchgeführter Herzkatheteruntersuchung kann die Behandlungsnotwendigkeit von festgestellten Verengungen der Herzkranzgefäße (Stenosen) beurteilt werden. Nach durchgeführten Gefäßeingriffen am Herzen (Stents, Gefäßaufdehnung, Bypass-OP) kann auch eine erneute Verschlechterung der Durchblutung erkannt bzw. auch ausgeschlossen werden. Eine weitere wichtige Fragestellung ist nach einem Herzinfarkt die Abgrenzung von noch funktionsfähigem Herzmuskelgewebe gegenüber Narben am Herzen.
Zunächst erfolgt eine Belastung mit dem Fahrradergometer wie bei einem normalen Belastungs-EKG bei Ihrem Hausarzt oder Kardiologen. Sollte dies z.B. aufgrund einer schmerzhaften Knie-Arthrose oder künstlichen Gelenken nicht möglich sein, erfolgt die Belastung mit einem gefäßerweiterndem/ durchblutungssteigerndem Medikament (pharmakologische Belastung). In manchen Fällen werden beide Methoden auch kombiniert angewendet.
Ist die Ausbelastung erreicht oder treten für eine Durchblutungsstörung verdächtige Beschwerden auf, wird ein schwaches radioaktives Mittel (Tc-99m-markiertes MIBI) in die Armvene injiziert. Dieses verteilt sich anhand der Durchblutung vor allem im Myokard, also im Herzmuskel. Mittels einer Gammakamera kann nach einer halbstündigen Pause die Verteilung aufgenommen werden. Bei auffälligem Befund erfolgt eventuell erfolgt eine weitere Verabreichung für die Beurteilung der Herzmuskeldurchblutung unter Ruhebedingen (Ruhestudie). Zur Reduzierung der Strahlenbelastung wird hierfür ein gesonderter Termin vereinbart.
Mithilfe von sog EKG-getriggerten Aufnahmen, der Gated-SPECT, können weiter Wandbewegungsstörungen erkannt werden. Es erfolgt auch die Bestimmung der Auswurfleistung des Herzens, die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (EF).
Für die Prognose einer KHK, also einer koronaren Herzerkrankung, ist die Myokardperfusionsszintigraphie eine sehr gute Methode.

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